Stefan Jäger, der Schwabenmaler


Auszüge aus dem Ausstellungskatalog mit 165 Reproduktionen der letzten und größten Ausstellung mit Original-Bildern von Stefan Jäger 2012

Die Mutter Stefan JägersDie Mutter Stefan Jägers SelbstbildnisSelbstbildnis

Der Kunstmaler Stefan Jäger hat, wie kein anderer, seine ganze Schaffenskraft, seine Kunst, seinen schöpferischen Geist für die Schaffung eines großartigen Werkes über unsere Heimat und über uns Donauschwaben eingesetzt.
Am 28. Mai 1877 wurde er als Sohn des Balbiers und Feldschers Franz Jäger und seiner aus Billed stammenden Ehefrau Magdalena (Schuller) geboren.
Der junge Stefan war ein vorzüglicher Schüler, seine Begabung im Zeichnen war hervorragend. Auf die Bürgerschule in Temeschburg folgte der Besuch einer Mittelschule in Szegedin, von wo er mit 18 Jahren an die Modellzeichenschule nach Budapest wechselte, um bei damals berühmten Künstlern studieren zu können.

1899-1900, nach dem Abschluss seines Studiums, unternimmt er Studienreisen nach Österreich, Deutschland und Italien. Nach Budapest zurückgekehrt, arbeitet er im Auftrag eines Kunsthändlers, bis ihn aus der Heimat jener Auftrag erreicht, dessen Thema Inhalt all seiner zukünftigen Arbeiten werden sollte.

Einwanderung, AquarellEinwanderung, Aquarell Im Zuge des Erwachens eines völkischen Bewusstseins der Schwaben im Banat beauftragte eine Gruppe Gertjanoscher um den Kaufmann Adam Rösner den Künstler, ein Bild über die Einwanderung der Deutschen nach Ungarn zu malen. Das 1906 fertiggestellte Bild entsprach jedoch nicht den Vorstellungen der Auftraggeber. Man finanzierte deshalb dem Maler eine Studienreise in die Auswanderungsgebiete, wonach er das bekannte Einwanderungstriptychon malte.

Einwanderungstriptychon 1, AusschnittEinwanderungstriptychon 1, Ausschnitt Einwanderungstriptychon2, AusschnittEinwanderungstriptychon2, Ausschnitt Einwanderungstriptychon 3, AusschnittEinwanderungstriptychon 3, Ausschnitt Das berühmte 5x1,5m große Bild mit den Abteilungen: Wanderung, Rast und Ankunft, das auf dem Bauerntag 1910 in Gertjanosch erstmals ausgestellt wurde, gilt als ideeller Geburtsschein der Banater Schwaben. Das ausdrucksstarke Triptychon hatte eine identitätsprägende Wirkung in jener Zeit des starken Madjarisierungsdruckes und machte den Kunstmaler Stefan Jäger schlagartig bekannt.
Er nahm von sich aus den daraus erfolgten Auftrag - das Leben und die Welt seiner Landsleute zu malen - an und wurde mit seinen auf über 3000 geschätzten Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen der Maler der Banater Schwaben.

Das Volk hatte ihm längst den Beinamen „Schwabenmaler“ gegeben. Auf Leinwand, Papier und Holz hat er auf seinen Reisen und Wanderungen durch das Banat die Landschaft, das Leben der Menschen, ihre Feste und Lebensart, ihr Brauchtum festgehalten.
Seine Bilder wiedergeben Szenen des augenblicklichen Geschehens, unverfälscht und wahr.
Viele seiner Bilder sind ein Hohelied der Arbeit. Stefan Jäger zog 1910 für immer nach Hatzfeld, wo er mit seiner Mutter lebte. Sein Auskommen war karg, er ist zeit seines Lebens ein armer Mann geblieben.

Am 16. März 1962 legte er für immer Pinsel und Palette aus seinen begnadeten Händen. Unmittelbar nach seinem Tod verfasste Dr. Peter Pink eine Monographie des Künst­lers, die er folgendermaßen abschließt:
„Ohne Zweifel hat der Kunstmaler Stefan Jäger seine Banater Schwaben über alles geliebt. Sein Lebenswerk ist ein grandioses Denkmal für sie, das wie ein Felsen stehen bleibt, auch wenn die Banater Schwaben in diesem Völkermeer untergehen sollten.“



Stefan Jäger Archiv



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