Herbstkonzert des Chores der Banater Schwaben Karlsruhe
Bericht - Der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe lud zum Herbstkonzert ein
Nach fast mehr als zwei Jahren coronabedingter Gesangs-Abstinenz startete der Chor der Banater Schwaben Karlsruhe am 2. Oktober erstmals wieder in der Öffentlichkeit mit einem Herbstkonzert, welches in der katholischen Sankt-Josef-Kirche in Karlsruhe-Grünwinkel stattfand.
Unter dem Motto „Ein musikalischer Strauß voll duftender Blumen“ trug der Chor unter der Leitung der Pianistin Sonja Salman ein reichhaltiges Programm an Liedern vor, die größtenteils den Blumen gewidmet waren. Freuen durfte man sich sowohl auf Werke aus der Klassik als auch aus der Unterhaltungsmusik.
Für das zahlreich erschienene Publikum hatte sich das langersehnte Warten gelohnt, einen gemütlichen Abend mit Bekannten und Freunden zu genießen. Die Menschen im Publikum strahlten vor freudiger Erwartung, sie begrüßten sich und erzählten, wie sehr sie in den zurückliegenden Jahren die Auftritte des Chors vermisst haben.
Die Moderation des Konzerts hatten die Jugendlichen Holger Giel, Kerstin Klein, Sarah Klein und Miriam Österreicher inne, die durch das Programm führten und dem Publikum Wissenswertes zu den einzelnen Liedern mitteilten.
Der erste Programmteil wurde vom Chor mit dem Lied „Hereinspaziert“ aus der Operette „Der Schätzmeister“ des österreichischen Komponisten Carl Michael Ziehrer eröffnet. Es folgte ein Strauß wunderbarer Blumenlieder, welche zu einem Blumen-Medley gebündelt waren und bei jedem der Anwesenden ein warmes Erinnern an die Vergangenheit hervorrief. In wunderbarer Abwechslung sangen der Chor und der Kleine Chor die Lieder: „Tulpen aus Amsterdam“, „La Pastorella“, “Weißer Holunder“, „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ und „Edelweiß“.
Das darauffolgende Lied „Draußen in Sievering“, aus der Feder von Johann Strauß Sohn, welches von den beiden Sopranistinnen des Chors Melitta Giel und Irmgard Holzinger-Fröhr vorgetragen wurde, versetzte das Publikum in einen zauberhaften Traum von Musik. Beide Sängerinnen unterstützen den Chor schon seit mehr als 30 Jahren in gewohnt professioneller Art und Weise und tragen dadurch in großem Maße zum anspruchsvollen musikalischen Niveau des Chors bei.
Das anschließend vom Chor vorgetragene Lied „Im Holderstrauch“ von Hermann Kirchner beschreibt die Geschehnisse rund um den Holderstrauch.
Es folgte das von dem Banater Komponisten Hans Walter komponierte Lied „Schöne Rosen“. In diesem Lied werden die Rosen als Botschafter von Liebe und Zuneigung besungen.
In gekonnter Art und Weise trug der Chor dann das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ vor. Dieses Lied bringt in Zeiten politischer Unterdrückung oder Gefährdung die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit zum Ausdruck.
Der erste Programmteil endete mit dem „Walzer Nr. 2“. Dieser Walzer in einem tanzbaren Dreivierteltakt von Dmitri Schostakowitsch ist heute weltbekannt und wird als Filmmusik verwendet. Die deutsche Textfassung trägt den Titel „Sonntags im Park“. Zu diesem Walzer präsentierten die beiden Tanzpaare der Tanzgruppe „Banater Schwabenkinder“, Sarah Klein mit Thomas Fröhr und Miriam Österreicher mit Holger Giel, ihr Können. Die tänzerischen Einlagen waren von eindrucksvoller Disziplin und perfektem Synchronismus geprägt. Die Choreografie dazu wurde von Dagmar Österreicher erstellt.
So endete der erste Teil des Konzerts mit ausgiebigem Applaus und zufriedenen Gästen, die sich in der Pause mit rumänischen Spezialitäten (Eugenia und Baton) stärken und mit Getränken erfrischen konnten.
Der zweite Teil des Konzerts wurde mit dem von Ludwig van Beethoven komponierten „Lied an die Freude“ eröffnet. Schon die Ausdruckskraft und die majestätische Melodie waren ein Hinweis auf das, was noch im zweiten Teil folgen sollte.
Mit der Ballade von Hal David und Burt Bacharach “Mich stört kein Regen und kein Wind“ konnten die Sängerinnen und Sänger des Kleinen Chors das Publikum erfreuen. Dazu präsentierten die Jugendlichen der Tanzgruppe „Banater Schwabenkinder“ eine Tanzeinlage mit dem passenden Accessoire gegen Regen und Wind, nämlich dem Regenschirm.
Die darauffolgenden Rosenlieder, welche zu einem Medley zusammengefasst waren, konnten nur schwer durch andere Lieder übertrumpft werden. Der Chor sang äußerst gefühlvoll die Lieder „Die Rose“, „Des Sommers letzte Rose“, „Lebe wohl, du schwarze Rose“ und „Du bist die Rose vom Wörthersee“. Ergänzt wurde das Medley durch den Solovortrag des Tenors Dietmar Giel, der das von Carl Millöcker komponierte Lied „Dunkelrote Rosen“ vortrug und passend dazu der Chorleiterin einen Blumenstrauß mit dunkelroten Rosen überreichte, sowie durch das von den beiden Sopranistinnen Irmgard Holzinger-Fröhr und Melitta Giel vorgetragene Lied „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ von Carl Zeller, welches bei so manchem schöne Momente aus der Jugendzeit weckte und im Stillen mitsingen ließ.
Mit dem Lied „Die Blümelein, sie schlafen“, ein Wiegen-, Schlaf- oder Gutenachtlied von Johannes Brahms, sangen sich die Sängerinnen und Sänger des Kleinen Chors eindrucksvoll in die Herzen des aufmerksamen Publikums. Für den Fall, dass die Zuhörer in den Schlaf verfallen, wurden diese anschließend durch drei vom Chor vorgetragenen Stimmungslieder geweckt.
Bei den Liedern „Anneliese“ (auch hier sind Blumen im Spiel, die jedoch in den Fluss geschmissen wurden), „Mein kleiner grüner Kaktus“ (der immer wieder sticht) und die „Rosamunde-Polka“, (die bei keiner Tanzunterhaltung im Banat fehlen durfte), ging das Publikum geradezu euphorisch klatschend und auch mitsingend mit. Auch die Jugendlichen der Tanzgruppe ließen es sich nicht nehmen, das Tanzbein zu schwingen.
Mit den Dankesworten des Chorvorsitzenden Dietmar Giel an das zahlreich erschienene Publikum und an alle Mitgestalter, die als Dankeschön mit je einer Rose beschenkt wurden, ging ein schöner und gelungener Abend zu Ende, der die mehr als zweijährige Pause vergessen ließ und noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.
Irmgard Triess, Dietmar Giel
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